Pressemitteilung Nr. 56 / 2006 vom 11.04.2006

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Kunstminister Corts fördert Sanierungsprojekte in Ortenberg

76.000 Euro für das Schloss und 50.000 Euro für die evangelische Marienkirche

Wiesbaden / Ortenberg (Wetteraukreis) – Hessens Minister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, hat heute in Ortenberg (Wetteraukreis) Bewilligungsbescheide zur weiteren Sanierung des Schlosses und der evangelischen Marienkirche überreicht. Die Förderbescheide in Höhe von 76.000 Euro bzw. 50.000 Euro übergab der Minister gemeinsam mit Prof. Dr. Gerd Weiß, dem Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege an den Eigentümer des Schlosses, Alexander Graf zu Stolberg-Wernigerode.

An der Sanierung des Ortenberger Schlosses hat sich das Land seit 2001 mit rund 310.000 Euro beteiligt. Die aktuelle Förderung betrifft die Sanierung der Terrasse inklusive der darunter liegenden Räume, Arbeiten im ersten Obergeschoss des Westflügels, die Haustechnik, Tischlerarbeiten sowie Maler- und Putzarbeiten im Inneren und an der Außenfront.

Der heutige Hauptbau des Schlosses, der vorwiegend zwischen 1793 und 1797 errichtet wurde, befindet sich über drei ehemaligen Palasbauten des 13. Jahrhunderts. Er weist 13 Fensterachsen auf und besteht aus zwei Vollgeschossen und einem Mezzaningeschoss unter einem flachen Walmdach. Das Dachgeschoss besteht aus einer Fachwerkkonstruktion, während der Profanbau ein Massivbau aus Bruchsteinmauerwerk ist. Vom Ursprungsbau aus staufischer Zeit sind neben Resten der Ringmauer die freigelegten Fundamente eines Bergfrieds und Reste des Torbaues erhalten. Für die hessische Denkmalpflege ist das Schloss besonders bedeutsam, da die klassizistische Schlossanlage erhalten ist. Neben dem Land beteiligen sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und der Wetteraukreis an den umfangreichen Sanierungsarbeiten.

Aufgrund der künstlerischen, geschichtlichen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung ist neben dem Schloss auch die evangelische Marienkirche in Ortenberg ein besonderes Kulturdenkmal. Die entsprechenden Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro werden aufgewendet für die Sanierung und Rekonstruktion von Wand- und Gewölbeflächen im Mittel- und Nordschiff und des Chors. Daneben soll mit der Restauration der inneren Ausstattung begonnen werden, wozu die Instandsetzung verschiedener Ausstattungselemente zählt.

Die Marienkirche ist eine dreischiffige Hallenkirche mit breitem Chor, die im 13. bis 14. Jahrhundert erbaut wurde. Ursprünglich bestand der Bau aus einer einschiffigen, romanischen Anlage mit Querbau, wovon Teile der Westwand, des Westportals und die nördliche Chorwand erhalten sind. Der kreuzgewölbte Chor und die Sakristei wurden um 1385 angebaut. Weitere Veränderungen erfolgten dann ab 1430 mit dem Umbau des Langhauses zur dreischiffigen Hallenkirche.

In den vergangenen drei Jahren beteiligte sich das Ministerium bereits mit insgesamt 125.000 Euro an der umfangreichen Sanierung, mit der 2003 begonnen wurde. Die Gesamtkosten belaufen sich auf gut 1,1 Millionen Euro. Die in den vergangenen Jahren ausgeführten baulichen Veränderungen dienten der Sicherung der wertvollen historischen Bausubstanz der Kirche und der Renovierung der Baukonstruktion.

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